Geschichte

Geschichte der katholischen Pfarrei und Kirchgemeinde St. Peter und Paul Zizers – Zusammenfassung

Die erste echte urkundliche Erwähnung von «Zizers» kann 955 n. Chr. gefunden werden. Kaiser Otto I. schenkte damals den «Hof Zizers» der gebeutelten bischöflichen Kirche von Chur. Eine Kirche in Zizers ist sicherlich um 1340 n. Chr. urkundlich erwähnt (St. Andreas, heute evangelische Kirche). 1365 n. Chr. wird die Kirche St. Peter (heutige katholische Kirche) erwähnt. Archäologisch finden sich unter ihr Funde einer ersten Kirche, die womöglich bis ins 8. Jahrhundert zu datieren sind. Die heutige barocke Kirche wurde 1696 n. Chr. von Bischof Ulrich von Federspiel zu Chur auf die Patrone Petrus und Paulus geweiht.


Abbildung: Bulla Dedicationis von Bischof Ulrich, 28.10.1696, Archiv Pfarrei Zizers.

Die Ursprünge der Pfarrei liegen im Verborgenen, können aber wohl für das 8. Jahrhundert angenommen werden. Gemäss Erwin Poeschel gehörte Zizers zu den Altpfarreien, welche das ganze Gebiet «unterhalb Trimmis und Haldenstein» umfasste, eine «parochiale» Gemeinschaft mit Untervaz ist wahrscheinlich. Valzeina gehörte als Filiale zu Zizers bis 1523 n. Chr. Nach der Reformation waren auch die Prättigauer Katholiken bis 1899 n. Chr. zu Zizers zehntpflichtig. Die Betreuung der Pfarrei Zizers durch Kapuziner ist eine Folge der reformatorischen Wirren. Im Jahre 1615 klagten die Zizerser Katholiken bei der Tagsatzung, dass ihnen Priester und Kirchen vorenthalten würden und baten deshalb um 2 Kapuziner. Diese konnten aber vorerst nur von Chur aus die Pfarrei betreuen.

Der «berühmteste» Geistliche der Pfarrei war der Heilige Fidelis von Sigmaringen, der von Chur aus die Pfarrei bis 1622 n. Chr. versorgte und am 24. April 1622 in Seewis ermordet wurde. 1945 n. Chr. verstarb der sehr bekannte Kräuterpfarrer Johann Künzle in Zizers.

1644 n. Chr. wurden die katholischen und reformierten Kirchgemeinden und Pfarreien friedlich getrennt. St. Andreas wurde neu die evangelische Kirche und St. Peter und Paul zur katholischen. Turm, Glocken und Friedhof wurden aber bis zur endgültigen Trennung 1769 n. Chr. gemeinsam benutzt.

Im Oktober 1686 erhielt Zizers endlich zwei Patres als Pfarrer und Pfarrhelfer. 1702 kam ein dritter Pater für Mastril dazu, wo erst im Jahre 1782 eine eigene Pfarrei errichtet wurde. Seit 1943 betreut nur noch ein Pater die Pfarreiseelsorge. 1972 kam ein Kapuzinerbruder als Katechet, der neben vielen Unterrichtsstunden auch in der Seelsorge mitgeholfen hat, besonders als Präses der Jugendvereine.

Obwohl schon 1595 n. Chr. ein Lehrer Jöri Ardüser in Zizers Schule erteilte, sind die Anfänge der öffentlichen Schule verborgen. Der Bundestag wünschte zwar 1642 n. Chr. Schulen in allen Dörfern, doch dauerte es bis ins 19. Jahrhundert hinein, bis der Wunsch mehrheitlich umgesetzt wurde. In Zizers waren die Pfarrherren meist auch Lehrer und unterrichteten in Religion, Lesen, Schreiben und Gesang. Im 17. und 18. Jahrhundert gab es konfessionelle Schulen, die von den Kirchgemeinden geführt wurden. Mit Pfarrer Georg Rüedi besserte sich ab 1810 n. Chr. die Qualität, der Umfang und die Ausstattung der Schule. Auch wurden Lehrer angestellt und Schulräte geschaffen.

1989 n. Chr. ist Zita Maria delle Grazie Habsburg-Lothringen in Zizers gestorben. Sie war die letzte Kaiserin von Österreich und bis 1921 n. Chr. Apostolische Königin von Ungarn.

Heute umfasst die Kirchgemeinde und Pfarrei St. Peter und Paul Zizers alle Katholiken auf dem kommunalen Gebiet von Zizers. Die Vorbereitung auf die Sakramente, der Unterhalt der kirchlichen Gebäude, die Seelsorge und der Religionsunterricht sind die hauptsächlichen Aufgaben.

Stefan M. Bolli, 29.3.2021

Weiterführende Texte:

Quellen:

  • Archiv der Pfarrei St. Peter und Paul Zizers.
  • Hassler, Paul: Zizers 955 – 1955. Zizers. 1955.
  • Poeschel, Erwin: Chur und der Kreis fünf Dörfer. In: Poeschel, Erwin: Die Kunstdenkmäler des Kantons Graubünden (Band VII). Basel, 1948.
  • Poeschel, Erwin: Chur vom Altertum bis ins späte Mittelalter. In: Bündnerisches Monatsblatt, 1945 (1-64).
  • Heinzle, Bernd; Reitmeier, Thomas: Zeitschichten lesen – die mittelalterliche curtis von Zizers als Palimpsest. In: Zeitschrift für Bünder Geschichte, Landeskunde und Baukultur. 2005 (57-72).
  • Untervazer Burgenverein: Erste Erwähnung des Könighofs Zizers. In: Texte zur Dorfgeschichte Untervaz. 2008 (Nr. 2).

Weiterführende Texte

Die Entstehung der Pfarrei und Kirche

Das Churer Rheintal war vor Christus nicht stark besiedelt, jedoch unterschiedlich in den verschiedenen Epochen. Die Gegend war geprägt vom Rhein und der Rheinebene – mooriger Boden, immer wieder Hochwasser und die Breite des Flusses machten die Bewirtschaftung des Bodens, der Handel und die Reise mühsam. Die klimatische Lage hingegen ist aber sehr günstig: Warm und genügend Regen.

Erste Siedlungsspuren finden sich bereits unmittelbar vor der Mittelsteinzeit. Die Besiedlung in der Bronze- und Eisenzeit steht zweifelsfrei fest. Auf dem Gebiet der heutigen Stadt Chur finden sich die meisten vorrömische Spuren. Handel wurde schon in der Jungsteinzeit gegen Norden und über die Alpenpässe (z.B. Julier, Septimer, San Bernadino, Lukmanier) getrieben. Vermutlich war das Rheintal und das Engadin besiedelt. Metzger/Gleirscher listeten 1992 sechs Regionen mit häufig genannten Stämmen der Rhäter auf, passend zu den archäologischen Funden und Kulturen und den Sprachgruppen. Für das Gebiet von Graubünden würde das nach 1300 v. Chr. bedeuten, dass im Alpenrheintal bis zum Vorarlberg die Stämme der Kalukonen, Suaneten und Vennonen (?) aufgeführt sind, im Veltlin und Oberengadin die Vennonen (?), im Bergell die Bergaleer (?) und Lepontier und im Unterengadin die Venosten (?). Um 1300 v. Chr. traten Völkerbewegungen aus dem Westen und Norden auf. Ab dem 6. Jahrhundert vor Christus beeinflusste das Aufblühen der Etrusker die Stämme der Rhäter. Auch die griechische Kultur mit ihrem transalpinen Handelssystem beeinflusste diese Bevölkerung. Die Kelten zerstörten nach 400 v. Chr. die etruskische Kultur in der Poebene, was die Stämme nordwärts trieb.

Eine wohl dünne Besiedlung von dem heutigen Graubünden und Rheintal durch Kelten und Rhäter und verschiedenen kleineren und nicht genau zuordenbaren Stämmen um 500 v. Chr. wird allgemein angenommen. Eine klare Unterscheidung zwischen keltischen und rhätischen Stämmen ist fast nicht möglich. Dabei kommt der Begriff Rhäter ursprünglich bei Cato dem Älteren (234-149 v. Chr., rhätische Traube/Wein, bezieht sich vermutlich auf die Gegend um Verona) und beim griechischen Historiker Polybios (ca. 200-120 v. Chr., Pass durch Rhätia) vor. Eine Lokalisierung der Rhäter ist schwierig. Die rhätische Sprache war vom Alphabet eng verwandt mit dem Etruskischen (welches wiederum vom Griechischen abstammt), jedoch wird es in der Forschung als eigenständige Sprache gesehen.

Die Rhäter könnten ein in norditalienisches Volk gewesen sein, das in die Alpen vertrieben wurde, was die sprachliche Nähe des Rhätischen mit dem Etruskischen erklären würde. Andere Forscher gehen von kleinen genuinen Stämmen in den helvetischen und österreichisch-italienischen Alpen aus. Sicher waren die Kelten nördlich der Alpen die vorherrschende Bevölkerung. Eine kleine Abgrenzung mit Vorsicht ist aufgrund der Naturalis Historia von Plinius dem Älteren (77 n. Chr. fertiggestellt) anzunehmen. Jedoch kann damit keine geographische Zuordnung erfolgen. Demnach waren die Rhäter im Süden von Como und Verona begrenzt. Im Westen waren die Helvetier in den Ebenen, sprich nördlich des Alpenkammes und der Voralpen bis zum Walensee und dem Bodensee. Im Osten bestand das keltische Königreich Noricum (1. Jhd. v. Chr.) bis zum Bodensee. Und im Norden wurden die Boier genannt, ein keltischer Stamm, der bis zum Bodensee herrschte. Im Zusammenhang mit der Eroberung 15 v. Chr. tauchten nördlich von Chur im Alpenrheintal die Vindeliker auf, die ebenso zu den Kelten gezählt werden. Ob diese die Rhäter gegen Süden drängten oder ob dieses Gebiet zwischen Maienfeld und Bregenz gar nicht gross besiedelt war, bleibt Spekulation.

Für Zizers ist die Bevölkerung vor Christi Geburt also unsicher, wieviel und ob eher rhätisch oder keltisch.

Die Römer kommen

Als Gaius Julius Caesar 58-52 n. Chr. Gallien (heute ganz Frankreich, später Teile von Spanien) eroberte und dabei auch die Helvetier bei Bibracte (heute Frankreich, 58 v. Chr.) schlug und auf das Gebiet der heutigen Schweiz nördlich der Alpen und westlich des Zürichsees zurückdrängte als Puffer gegen die Germanen, gehörte zum römischen Reich unter Caesar ganz Italien, Gallien links dem Rhein, Nordafrika, Griechenland, Teile des Balkans, Zypern und der Nahe Osten. Das Interesse der Römer am Handel und die Kontrolle auch nördlich der Alpen zu erlangen, zeigte sich deutlich. Dabei fehlten die schnellen Übergänge über die Alpen über die rhätischen Pässe in Richtung des heutigen Deutschlands und Österreichs.

15 v. Chr. eroberten die Söhne von Kaiser Augustus, Drusus und Tiberius, in einer Zangenbewegung den Alpenraum über den Brenner/Reschen bzw. die bündnerischen Pässe und von Genf bis zum Bodensee bis nach Augsburg. Nachdem durch keltische und germanische Vorstösse im 2. Jahrhundert vor Christus die römischen Gebiete unter Druck kamen, war dieser Feldzug nötig geworden. Im Gebiet des heutigen Kanton Graubünden erfolgte der Vorstoss über den Julier- und/oder Septimerpass, Bivio, Tiefencastel, Lenzerheide, Chur. Dies zeigen Funde nach Grabungs- und Sicherstellungsarbeiten 2003 bis 2006. Diese Vorstossbewegung waren offenbar von Truppenteilen der 3., 10. und 12. Legion geführt und stiess von Chur aus Richtung Bodensee und Süddeutschland und auch via Walensee nach Zürich vor. Vor Bregenz kam es zu einer bedeutenden Schlacht gegen die Vindeliker, einem keltischen Stamm.

Die Römer machten die Wege von Norditalien bis nach Süddeutschland sicher und grösstenteils befahrbar. Dies war der Grundpfeiler für die militärische Kontrolle, das Nachrichtenwesen und den Handel. Entlang dieser Routen und auch in den nahen, wohnbaren Seitentälern bestanden und entstanden kleine Siedlungen. Zum grössten Teil bestanden diese Wohnorte sicherlich aus der genuien Bevölkerung. Aber auch Handelsleute, Veteranen oder andere Reisende liessen sich zunehmend nieder und vermischten sich mit der Bevölkerung.

Der Weinbau in der Bündner Herrschaft kann nicht gesichert auf die Römer zurückgeführt werden. Ein Indiz ist aber das häufige Vorkommen der Weissweinrebe Elbling, die als Römerrebe gilt. Es könnte also sein, dass die Römer bereits nach der Eroberung und Urbarmachung Weinbau betrieben in diesem Gebiet. Auf welche Zeit die Eisenerzgewinnung (Gonzen bei Sargans) zurückgeht, ist nicht ganz klar, wird aber auch in diese Zeit angenommen. Insofern war die Gegend geprägt von Landwirtschaft, Weinbau eventuell und vor allem das Vorbeiziehen der Händler und Soldaten.

Die Provinz Raetia et Vindelicia et vallis Poenina soll gemäss Zanier zwischen 14 und 30 v. Chr. errichtet worden sein. Die Tatsache, dass die Provinz auch das Wallis umfasste, sprach für die Kontrolle der wichtigen Alpenübergänge unter einer Verwaltung. Die Provinzhauptstadt war Kempten. 43. n. Chr. wurde das Wallis abgetrennt und Augsburg wurde in der Zeit zur Hauptstadt der Provinz.

Die Rhäter erfuhren mit Errichtung der römischen Provinz Raetia et Vindelicia im 1. Jhd. n. Chr. gemäss Rageth «eine begriffl. Ausweitung. Sie dienten von nun an auch der Bezeichnung aller Einwohner der Provinz, ob diese nun rhätischen oder keltischen Ursprungs waren, bzw. des ganzen Provinzterritoriums, das auch Vorarlberg und Tirol sowie das heute dt. Alpenvorland umfasste, und wurden somit unschärfer.»

Der Name Chur deutet auf eine Siedlung keltischen Ursprung hin. Zanier nimmt aber an, dass die Römer in Chur auf alten Siedlungsresten siedelten. In Chur kamen alle Wege von Süden und von Norden zusammen. Auch gegen Westen über den Oberalppass mussten Wege bestanden haben (Provinz Raetia et Vindelicia et vallis Poenina). Chur lag deshalb strategisch sehr günstig. Von Chur aus war es auch möglich und wird auch so angenommen, dass Waren über den Rhein nach Norden transportiert wurden. Ein Hafen wird bei dem Zusammenfluss von Plessur und Rhein angenommen. In Maienfeld war eine wichtige Furt über den Rhein.

Die Romanisierung Rätiens spaltet die Fachwelt. Eine Mittelwelt führt Zanier mit L. Hollenstein an: «Die heimische Bevölkerung habe in der materiellen Kultur Römisches übernommen. Manch einer wird im Heeresdienst oder im Handel und Verkehr die lateinische Sprache erlernt und verwendet haben. In der Verwaltung und im gehobenen Gesellschaftsleben mag diese Sprache dominiert haben. Im Ganzen blieb aber die Bevölkerung ihrem Kelten, bzw. Rätertum verhaftet.» (Zanier, Alpenrheintal, S. 277)

Chur wurde im Zuge der diokletianischen Reichsreform 267 n. Chr. zur Hauptstadt der Raetia I. (Prima), der nördliche Teil der ursprünglichen Provinz wurde Raetia II. unter Augsburg. Rätia I. et II. gehörten seit der Gründung immer zur italienischen Diözese Italia annonaria mit Mailand als Metropolitanstadt.

Schneider-Schnekenburger zeigte durch ein Kaleidoskop der archäologischen und sprachwissenschaftlichen Forschungen, dass die Raetia Prima rund um Chur bis 806 n. Chr. nicht germanisiert wurde, sondern auch nach dem Zusammenfall des römischen Reiches im Westen dessen Struktur, Sprache, Recht und Verwaltung behielt.

Vor der Zeit Kaiser Konstantins nimmt Adolf v. Harnack keine nennenswerte christliche Bevölkerung in Rätien an. Einzig für die Stadt Augsburg (Verwaltungsstadt der Provinz) gibt es gesicherte Informationen zur Anwesenheit von Christen («Afra»). Nachdem das Christentum im Römischen Reich immer wieder verfolgt wurde, setzte Kaiser Galerius 311 n. Chr. einen Schlusspunkt, indem das Christentum im ganzen Reich offiziell geduldet werden musste. Mit Kaiser Konstantin dem Grossen, der von 306 bis 337 n. Chr. Kaiser im römischen Reich war (von 312 im Westen, 324 im ganzen Reich wieder alleinherrschender Kaiser nach der Tetrarchie), änderte sich die Lage noch einmal dramatisch für die Christen. 313 n. Chr. erhob der Kaiser die christliche Religion zur Staatsreligion, nachdem er 312 an der Milvischen Brücke über seinen Mitregenten Maxentius unter den Insignien Xhi-Rho Christi gewonnen hatte.

Bistum Chur

In Chur ist der erste Bischof Asinio 451 n. Chr. bezeugt. Das Gebiet um Chur wird wohl in der zweiten Hälfte des 4. Jahrhundert langsam christianisiert worden sein. Da die Raetia Prima schon immer zu Mailand gehörte und so auch die ersten Bischöfe von dort stammten, verlief die Christianisierung wohl von Norditalien und im Speziellen von Mailand aus. Ob Asinio allerdings der erste Bischof in Chur war, bleibt fraglich. Gemäss Kaiser verlief die Christianisierung nicht plötzlich oder durch einen Glaubensboten. Vielmehr stellt man sich die Christianisierung als Teil des Prozesses der Romanisierung vor.

Anzeichen für die Christianisierung sind die sichtbaren Änderungen der Bestattungskultur. Bis im 4. Jahrhundert sind die aufgefundenen antiken Gräber gewestet (nach antiker, heidnischer Kultur). Zu Beginn des 5. Jahrhunderts treten aber plötzlich geostete Gräber ohne Grabbeigaben auf (Bonaduz, Valbeuna). St. Stephan und Andreasmemorie in Chur, Kirchen und Baptisterien in Schaan und Zillis, die Kirchen von Schiers und Sagogn sind Beispiele für die Christianisierung ab dem 5. Jahrhundert.


Fasst man die Datierungen der Kirchen (von Kaiser) rund um Chur zusammen, so ergibt sich ein vages und sicher unvollständiges Bild der Christianisierung: Entlang der römischen Hauptstrasse vom Septimer her über Chur nach Bregenz finden sich Kirchen vor 600 n. Chr.: Mesocco, Zillis, Hohenrätien, Cazis, Tomils, Rhäzüns, Bonaduz, Chur, Schaan. Bereits Schiers, Grepault und Sagogn liegen leicht abseits der Hauptroute Richtung Surselva und dem Schanfigg. Die Karte zeigt dann bis ins 8. Jahrhundert bereits deutlich die Hauptroute nach Bregenz sowie neu auch Richtung Zürch. Die Entstehung in Zizers fällt in diese Zeit. Das Engadin folgte bis zum 10. Jahrhundert.

Zwischen 536/537 und dem Ende des 6. Jahrhunderts erfuhr das Bistum Chur eine Grenzkorrektur. Zu Beginn war das Bistum deckungsgleich mit der Raetia Prima. Als die Franken die Raetia Prima in Besitz nahmen, wurde das Vinschgau zur Raetia Prima zugeteilt, ebenso das Bergell. Im Süden verlor das Bistum Chur Teile des heutigen Tessin an die Diözese Mailand. Unter Dagobert I. (629-639 n. Chr.) verlor das Bistum bei der Neugründung des Bistums Konstanz das Glarnerland, das Toggenburg und das Appenzellerland und das St. Galler Rheintal an das neue Bistum.

Als im 7. und 8. Jahrhundert die Zacconen in Chur an die Macht kamen und beide wichtigen Ämter auf Jahrzehnte belegten (Praeses und Bischof), kam es spätestens unter Bischof Tello (Mitte des 8. Jahrhunderts) zur Personalunion der beiden Ämter. Der Bischof war nun neu Bischofsregent mit der Macht über das Bistum und die Raetia Prima mit allen weltlichen und kirchlichen Funktionen.

806 n. Chr. kam es zu einem Wendepunkt. Karl der Grosse war König der Franken und band seine Sprengel näher an sich. Er teilte die weltliche Macht in der Raetia Prima einem Grafen Hunfrid zu (Grafschaftsreform), der Bischof hatte fortan nur noch innerkirchliche Zuständigkeiten. Auch der Besitz wurde geteilt, was noch längere Streitigkeiten nach sich zog. 843 n. Chr. bestätigte Kaiser Lothar I. die Besitzverhältnisse und unterstellte das Bistum Chur seinem Schutz, was das Ende der Zugehörigkeit zu Mailand bedeutete.

Erste Erwähnung von Zizers 955



Um die erste Erwähnung von Zizers spannt sich eine wahre Urkundenserie. Zwei Urkunden wurden durch Verunechtung (siehe Heinzle) zurückdatiert auf 831 und 849. Die erste echte Urkunde mit der Nennung von Zizers datiert auf den 28. Dezember 955 n. Chr. In dieser Urkunde schenkt Kaiser Otto I. Bischof Hartbert von Chur den Hof (curtis) zu Zizers und erlaubt ein zollfreies Schiff auf dem Walensee. 956 wird diese Schenkung bestätigt.

Detail: Curtem nostram in comitatu rethia zizuris

In nomine dei omnipotentis et salvatoris nostri Iesu Christi. Otto divina favente

gratia rex. Igitur omnium fidelium nostrorum presentium scilicet et futurorum noverit

industria, qualiter nos dilecti fratris nostri Brunonis archiepiscopi necessaria

suggestione sanctae Curiensi aecclesiae cui venerabilis episcopus Hartpertus ac fidelis

noster preesse videtur, quasdam res iuris nostri aliqua eiusdem infortunis recuperanda

ob divinam remunerationem conferre curassemus. Cuius consultu atque saluberrimae

exhortationi consentiendo, quia loca ad eandem aecclesiam pertinentia ab Italia

redeundo invasione Sarazenorum destructa ipsi experimento didicimus, ipsiusque

aecclesiae paupertati conpaciendo votumque in ipsa peractum solvendo curtem nostram

in loco Zizuris vocato in comitatu Rehciae sanctae dei genitrici Mari[ae sanctoque]

Lucio confessori Christi remedio anime nostrae ab integro condonamus ac firmiter

contradimus cum omnibus ad eandem curtem iustae et legaliter pertinentibus cum

aecclesia et decimis curtilibus aedificiis mancipiis agris pratis vinetis silvis pasquis

alpipus aquis aquarumve decursibus fontibus insulis piscationibus molendinis cultis et

incultis quesitis et inquirendis omnibusque ad eundem locum rite subsistentibus.

Iussimus quoque hoc praeceptum inde conscribi per quod volumus firmiterque iubemus,

quatenus praelibatus episcopus Hartpertus omnesque procuratores per succedentia

tempora ipsius aecclesiae absque ullius contradictione perpetualiter libero fruantur

arbitrio quicquid aecclesiasticae de his omnibus in planis et montanis ad utilitatem

eiusdem aecclesiae agere decreverint. Insuper etiam navem episcopalem in lacu

[Riuano, quod] antiqui[tus con]stitutum est, post dominicas IIII naves quintum

locum omni tempore absque teloneo et censu semper obtinere praecipimus ab

advenientibus onerandam, solitas ministrorum contentiones penitus removendas. Manu

propria nostra subter eam firmavimus et anuli nostri impressione assignari iussimus.

Signum domni serenissimi regis (M.)

Liutulfus notarius invice Brunonis archicapellani recognovit (SI. 1.)

(SR. )

Data V kl. ian., anno incarnationis domini DCCCCLXXVI C indictione XV,

regnante pio rege Ottone anno XXI; actum Dornpurhc; in domino feliciter amen.

Übersetzt:

Im Namen des allmächtigen Gottes und unseres Erlösers Jesus Christus. Otto, König von Gottes Gnaden. Wissen soll also der Fleiss aller unserer Getreuen, der gegenwärtigen und der zukünftigen, wie wir, auf den drängenden Rat unseres lieben Bruders, des Erzbischofs Bruno, der heiligen Kirche von Chur, welcher der ehrwürdige Bischof Hartpert, unserer Getreuer, vorsteht, einige uns zustehende Sachen zuteilen liessen, um ihr Missgeschick auszugleichen und Gott zu danken. Indem wir seinem Rat und seiner heilsamen Mahnung zustimmen, weil wir bei unserer Rückkehr aus Italien mit eigenen Augen gesehen haben, wie die der genannten Kirche gehörenden Örtlichkeiten durch den Sarazeneneinfall verwüstet wurden, indem wir der Armut besagter Kirche steuern und in jener Kirche gemachte Gelübde einlösen wollen, stiften wir unseren gesamten Königshof im Dorf Zizers in der Grafschaft Rätien der heiligen Gottesmutter Maria und dem hl. Bekenner Luzius zum Heile unserer Seele und übergeben ihn gültig und fest mit allem, was zu besagtem Königshof nach Recht und Gesetz gehört, mit Kirche und Hofzehnten, Gebäuden, Leibeigenen, Äckern, Wiesen, Weinbergen, Wäldern, Weiden, Alpen, Gewässern und Abläufen, Quellen, Inseln, Fischereien, Mühlen, Bebautem und Unbebautem, allen Vorräten und allem noch Einzuziehenden, was sich an jenem Ort nach Fug und Recht befindet. Wir gaben auch Auftrag, diese Verfügung sofort abzufassen, durch die wir wollen und fest verordnen, dass der vorerwähnte Bischof Hartpert und alle nachfolgenden Verwalter dieser Kirche von all dem in Tal und Gebirge zu tun beschliessen. Ferner verordnen wir, dass das bischöfliche Schiff auf dem Walensee, wie es von alters her bestimmt ist, nach den vier Herrenschiffen an 5. Stelle ohne Zoll und Abgabe bleibe, für immer, ohne mit Reisenden belastet zu werden, unter Ausschluss der üblichen Reibereien der Dienstleute. Mit eigener Hand haben wir die Urkunde unterzeichnet und liessen sie durch unsern Ring versiegeln. Siegel unseres erlauchten Königs.

Der Notar Leutulf hat die Urkunde in Vertretung des Erzkaplans Bruno verifiziert.

Gegeben am 28. Januar im Jahre des Herrn 976 in der 15. Indiktion, im 21. Regierungsjahr unseres guten Königs Otto; ausgestellt zu Dornburg. Mit Gottes Segen, Amen.

Der Sarazeneneinfall und die Verwüstung dadurch 940 n. Chr. nennt die Urkunde als Grund und Anlass für die Armut und die Schenkung an Bischof Hartbert. Dabei dürfte die divisio inter episcopatum et comitatum von 806 nach wie vor nachgewirkt haben, da damals dem Bischof von Chur verschiedene Güter, darunter sicher auch der «Hof» von Zizers, weggenommen wurde. Die curtis von Zizers musste bedeutend aus mehreren Gründen sein: Offenbar konnte der «Hof» die Not des Bistums massgebend lindern. Dann wurde die Schenkung mehrfach von höchster Stelle bestätigt. Auch entsprang der Schenkung ein jahrelanger Streit mit dem Vogt Arnold des Klosters Schänis (ca. 8. Jhdt. – 1811 n. Chr.), das sich vom Kaiser beraubt vorkam und eine Inquisition bemühte. Der Vogt versuchte die Rechtmässigkeit des Besitzes zu beweisen. Vermutlich bekam das Kloster Schänis vom ersten Grafen Churrätiens Hunfrid den «Hof» in Zizers. Das Kloster Schänis war in dieser Zeit das Hauskloster des Grafen. 972 n. Chr. kam dieser Prozess aber zum Schluss und die Inquisitionsentscheidung bestätigte, dass die Schenkung rechtens war.

Was man unter dem «Hof» oder «Königshof» von Zizers (dem nationale Bedeutung zugesprochen wird) zu verstehen hat, ist nicht restlos klar. Heinzle führt eine archäologische Rekonstruktion durch. Im 9. Jahrhundert wurden die untersuchten Gebäude zweifelsfrei benutzt und waren in Betrieb. Anfang des 11. Jahrhunderts wurden die untersuchten Gebäude aber aufgegeben. Es fanden sich Spuren bis ins 6. Jahrhundert zurück. Landwirtschaftliche Gebäude konnten klar rekonstruiert werden. Dazu gehörten zweifelsfrei auch dazugehörige «Betriebe» und Gebäude. Es steht im Raum, was ausser Getreide (Wein?) angebaut wurde und woher die Gefässe dafür kamen. Das Zehntrecht ist in der Urkunde verbrieft und dass die Erträge des Hofes so waren, dass regelmässig ein Schiff auf dem Walensee hatte benutzt werden müssen. Ob damit auch eine Kirche (die Datierung der Kirche geht vom Baustil ins ca. 8. Jahrhundert zurück) gehörte, ist nicht restlos beweisbar, aber wahrscheinlich.


Rekonstruktion des Hauptgebäudes © Bernd Heinzle

Heinzle beschreibt den «Königshof» so: «Die curtis von Zizers war ein Teil der frühmittelalterlichen (Grund-) Herrschaft. Sie dürfte im Zuge dessen für verschiedene Funktionen herangezogen worden sein. Von diesen ist die wirtschaftliche Grundlage, die sie schafft, der Ausgangspunkt für ihren politischen und militärischen Nutzen innerhalb des Herrschaftssystems. Den ottonischen Urkunden zufolge dürfte sie als Besitzverband oder Besitzkomplex mit einem Hof- und Hofbereich und einer Kirche als Kern in Zizers einzuordnen sein. Zu dieser gehört – neben der ‘klassischen’ Pertinenz, die sich durch lokale Bezüge auszeichnet (Neben dem klassischen Zubehör an Feldern, Äckern, Wiesen, Weiden, Wälder, Gewässer, Mühlen, Zugänge etc. finden sich darunter auch Personen (Abhängige/Sklaven) beiderlei Geschlechts, Alpen, Weinberge in Malans und Trimmis. Daneben wird ein zollfreies Schiff auf dem Walensee gewährt.) – eine weitere Kirche mit seit langem dienenden Personen und Handwerkern in einem Ort namens Supersaxa.» (Heinzle, Königshof, S. 150f.)

Pfarreientstehung

Bleibt festzuhalten, dass die erste Erwähnung von Zizers auf das Jahr 955 n. Chr. datiert und die älteste Bausubstanz an der Kirche auf 1050 n. Chr. zurückgeht. Die Benutzung des «Hofes» steht bereits für das 8. Jahrhundert fest und auch die Mauerreste unter der Kirche deuten auf 7./8. Jahrhundert. Die Ersterwähnungen der Kirchen datieren in das 14. Jahrhundert. Insofern kann man annehmen, dass eine Kirche im 8. Jahrhundert stand und benutzt wurde in Zizers. Ebenso zieht dies den Schluss nach sich, dass es im 8. Jahrhundert in Zizers zweifelsfrei christliche Bewohner hatte, die sich gewiss als Einheit verstanden, zumal die Kirche ja auch das Zehntrecht besass. Büttner/Müller betrachtet den Anfang in Zizers gar im 7. Jahrhundert.

Über die konkrete Entstehung der Pfarrei kann nur gemutmasst werden. Gemäss Erwin Poeschel gehörte Zizers zu den Altpfarreien, welche das ganze Gebiet «unterhalb Trimmis und Haldenstein» umfasste, eine «parochiale» Gemeinschaft mit Untervaz ist wahrscheinlich. Valzeina gehörte als Filiale zu Zizers bis 1523 n. Chr. Nach der Reformation waren auch die Prättigauer Katholiken bis 1899 n. Chr. zu Zizers zehntpflichtig. Bis zum Jahre 1649 lag Zizers unter der Herrschaft und der Gerichtsbarkeit des Bischofs von Chur.

Für die Pfarrei hatten das Kloster Schänis, das Benediktinerkloster Pfäfers, das Prämonstratenserkloster Chur und das Kapitel von Churwalden grössere Bedeutung. Die Kapuziner bekamen die Aufgabe die Pfarrei zu Beginn im 17. Jahrhunderts zu betreuen.


Das Wappen der Gemeinde Zizers heute zeigt den kirchlichen Bezug: In Silber oder Weiss ein aufrechtschreitender, rot gezungt und so geziert, schwarzer Steinbock, einen gestürzten schwarzen Schlüssel tragend.

Bereits das 1527 verwendete Gemeindesiegel zeigte das Wappentier des Gotteshausbundes. Der Schlüssel, das Attribut des Kirchenpatrons Petrus, dient zur Differenzierung gegenüber anderen Gemeinden im selben Bunde.

Der Gotteshausbund wurde auf Initiative des Bischofs von Chur gegen die schleichende Übernahme der Habsburger 1367 gegründet. Die IV Dörfer waren bischöflicher Gerichtssitz und Mitglied im Bund. Der Schlüssel deutet auf Petrus hin, der Patron der Pfarrkirche in Zizers.

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Quellen:

  • Hassler, Paul: Zizers 955 – 1955. Zizers. 1955.
  • Leuzinger, Urs: Bevor die Römer kamen. Sulgen, 2008. S. 10ff. & S. 88ff.
  • Rageth, Jürg; Zanier, Werner: Crap Ses und Septimer: Archäologische Zeugnisse der römischen Alpeneroberung 16 / 15 v. Chr. aus Graubünden. Mit einem Beitrag von Sabine Klein. In Germania. Frankfurt a.M., 2010 (Jahrgang 88, 1./2. Halbband, S. 241ff.).
  • Zanier, Werner: Der römische Alpenfeldzug unter Tiberius und Drusus im Jahre 15 v. Chr. Übersicht zu den historischen und archäologischen Quellen. In: Asskamp, Rudolf; Esch, Tobias (Hrsg.): Imperium – Varus und seine Zeit. 2010. Band XVIII. S. 73ff.
  • Martin-Kilcher, Stephanie: Römer und gentes Alpinae im Konflikt. Archäologische und historische Zeugnisse des 1. Jahrhunderts v. Chr. In: Moosbauer, Günther; Wiegels, Rainer: Osnabrücker Forschungen zu Altertum und Antike – Rezeption (Band 14). Fines Imperii – imperium sine fine? Rahden, 2011, S. 27ff.
  • Untervazer Burgenverein: Erste Erwähnung des Könighofs Zizers. In: Texte zur Dorfgeschichte Untervaz. 2008 (Nr. 2).
  • Rageth, Jürg: Räter. In: Historisches Lexikon der Schweiz, 2012.
  • https://de.wikipedia.org/wiki/R%C3%A4ter#cite_ref-27 (Stand 23.2.21).
  • Harnack, Adolf v.: Die Mission und Ausbreitung des Christentums in den ersten drei Jahrhunderten. Die Verbreitung. Darmstadt, 2018 (Band 2) S. 883f.
  • Zanier, Werner: Das Alpenrheintal in den Jahrzehnten um Christi Geburt. In: Münchner Beiträge zur Vor- und Frühgeschichte (Band 59). München, 2006.
  • Stähelin, Felix: Die Schweiz in römischer Zeit. Basel, 1948.
  • Gerasch, Martin: Administration, Militär und Wirtschaft im römischen Rätien. München, 2009.
  • Schneider-Schnekenburger, Gudrun: Churrätien im Frühmittelalter. In: Münchner Beiträge zur Vor- und Frühgeschichte (Werner, Joachim Hrsg., Band 26). München 1980.
  • Metzger, Ingrid R.: Antike Religionen und frühes Christentum. Heidnischer und christlicher Glaube, Kult und Grabbrauch in Graubünden. In Beiträge zur Raetia Romana. Chur 1987.
  • Durst, Michael: Von den Anfängen bis zum Vertrag von Verdun (843). Chur, 2001.
  • Durst, Michael (Hrsg.): Studien zur Geschichte des Bistums Chur (451-2001). Freiburg, 2002.
  • Heinzle, Bernd: Der Königshof von Zizers. Innsbruck, 2016.
  • Erste Erwähnung des Königshofes Zizers. In: Texte zur Dorfgeschichte Untervaz. Untervaz, 2008.
  • Heinzle, Bernd; Reitmaier, Thomas: Zeitschichten lesen – die mittelalterliche curtis von Zizers als Palimpsest. In: Bündner Monatsblatt (1/2015) S. 58-72.
  • Büttner, Heinrich; Müller, Iso: Frühes Christentum im schweizerischen Alpenraum. Einsiedeln, 1967, S. 124.
  • Angenendt, Arnold: Das Frühmittelalter. Stuttgart, 2001.
  • Kaiser, Reinhold: Churrätien im frühen Mittelalter. Basel, 2008.

Die Geschichte der Kirche St. Peter und Paul

  1. Teil Baugeschichte

Die Geschichte der Kirche St. Peter und Paul ist eindrücklich. Otto der Grosse schenkte 955 n. Chr. Hof (und vermutlich auch eine dazugehörige Kirche) in Zizers dem Bischof Hartbert von Chur. Dies stellt vermutlich die 1. Kirche in Zizers dar. Die Saalkirche hat eine leicht eingezogene Apsis. Es fanden sich Reste eines (nachträglich?) angebauten Annexes im Süden. Die Masse der Kirche waren ca. 3,5 Meter breit und 6,2 Meter lang (Fundament), Apsistiefe 1,8 Meter, Mauerstärke des Schiffes 1,3 Meter. Oswald, Schaefer und Sennhauser datieren diese Kirche aufgrund der Bauweise (Turmchoranlage, Mauerstärke) ins 7./8. Jahrhundert hinein. Gemäss Batz wird der romanische Turm um 1050 n. Chr. gebaut, oberhalb der Saalkirche.


Abbildung: Sennhauser – Bau I – ADG.


Abbildung: Sennhauser – Bau I – ADG.

Die 2. Kirche ist ein Neubau gegen Ende des 15. Jahrhunderts. 1490 wurde das geostet Schiff niedergerissen und das neue gegen Süden ausgerichtete errichtet.

Als die Kapuziner 1686 (bis 1986) die Pfarrseelsorge in Zizers übernahmen, befand sich die Kirche in einem schlechten baulichen Zustand; die Kapuziner renovierten das Gotteshaus und bauten die von Marschall Rudolf von Salis (gest. 1690) gestiftete Rosenkranz-Kapelle (= Ostkapelle) ein. Der Chor im Süden der Kirche hat die Länge 6,8 Meter und die Breite von 7 Metern. Das Schiff misst 15,1 Meter Länge und 9,5 Meter Breite. «Durch segmentförmige Podeste in den Ecken vor dem Chor und Schrägstellung der dort platzierten Seitenaltäre findet eine Zusammenziehung von schiff und Chor statt», schrieb Poeschel.

Die Kirchen in Zizers wurden immer wieder von Feuersbrünsten und Erdbeben verwüstet, sodass viele Neubauten und grössere Renovationen zwingend waren. So auch 1767, wo auch die Sakristei und der Turm neu gebaut wurden. Gesamtrenovationen fanden 1918 und 1964/65 statt, wo auch Ausgrabungen getätigt wurden.

  1. Teil Patrozinium

Das Petruspatrozinium war wohl das erste. Es wurde erstmals 1365 n. Chr. urkundlich erwähnt, gemäss Batz.

Spätestens bei der Einweihung der renovierten 2. Kirche durch Bischof Ulrich von Federspiel im Jahre 1696 wird dann aus dem Petruspatrozinium ein Doppelpatrozinium Petrus und Paulus.


Abbildung: Batz: Die Kirchen und Kapellen
des Kantons Graubünden

  1. Teil Einweihung

Die Einweihung der zweiten Kirche fand am 28. Oktober 1696 durch Bischof Ulrich VII. von Federspiel statt. In der Urkunde, die im Archiv des Pfarramtes ist, steht geschrieben:

«Udalricus Dei et Apostolicae
Sedis gratia Episcopus Curiensis Sacri Romani Imperii Princeps
Universis et Singulis praesentes litteras inspecturis, lecturis, pariter vel audituris salutem in Annos
Sempiternam! Fidem facimus et attestamur quod anno Domini MDC XCVI die vero 28 Octrobris
consecravimus Ecclesiam sitam in pago Zizers teritorii Rhaetiae, prae[?] Dioecesis Curiensis in honorem Sanctae et individuae
Trinitatis et Gloriosissimae Virginis Mariae, ad nomen vero et memoriam Sancti Petri et Pauli unacum tribus altaribus
in eadem [agittentibus?] in quorum primo quod in Choro est in honorem Beatissimae Virginis Mariae et sanctorum Apostolorum Petri et Pauli
reliquias sanctorum Lucii, Calisti et Prosperi Martyrum. In secundo quod est in formae Epistolae in honorem Sanctae
Annae, Sancti Michaelis Archangeli et Sancti Antonii de Padua; reliquias sanctorum Justi, Fortunatae et Venturae Martyrum
In tertio quod est in Cornu Evangelii in honorem Sancti Josephi, Sancti Francisci, Sancti Sebastiani, et Sancti Caroli
reliquias sanctae Piae, Venturae et Patrocinii in Sacello tandem Beatae Virginis Rosarii quod est in honorem Sancti Dominici
et Sanctae Catherinae Seneris Virginis reliquias Sanctorum Felicissimi Fortunanti et Deodatae Martyrum inclusimus
et Singulis Christi fidelibus hodie unum annum, et in Die Anniversario Consecrationis huiusmodie ipsam visitantibus
quadraginta dies de vera indulgentia in forma Ecclesiae consuetae concedimus. Diem vero Dedicationis huiusmodi
Ecclesiae statuimus annuatim celebrandum Dominica prima post festum Sanctorum Apostolorum Petri
et Pauli. In Quorum fidem Sanctae Curiae ex Residentia nostra Episkopali die 18. Augusti 1698.
Udalricus Episcopus Curiensis                    Franciscus Menradius Guntlii Secretarius»

Auf der Seite:

«Incinerata Ecclesia altefactas Reliquias Sacras
publicae venerationi Ego.?…] ex [Kaam?] tunc
temporis hoc [Anocahus?] exposui Delicentia [R..?]
[?…?] principis Johannis Antonii Episkopi Curiensis»


Abbildung: Bulla Dedicationis von Bischof Ulrich, 28.10.1696, Archiv Pfarrei Zizers.

Übersetzt bedeutet der Inhalt der Urkunde:

«Ulrich, mit der Gnade Gottes und des Apostolischen Sitzes, Bischof von Chur, Fürst des Heiligen Römischen Reiches, wünscht allen und jedem Einzelnen, die den vorliegenden Brief anschauen, lesen oder in gleicher Weise hören, über die Jahre immerwährendes Wohlergehen. Wir bezeugen in unserem Glauben, dass wir im Jahre des Herrn 1696 am 28. Oktober die Kirche, die in der Gemeinde Zizers auf dem Gebiet von Rhätien, geweiht haben, … zu Ehren der heiligen Dreifaltigkeit und der hochverehrten Maria zum Namen und zur Erinnerung an die heiligen Petrus und Paulus zusammen mit drei Altären bei derselben …; beim ersten von diesem, der im Chor ist, zur Ehre der seligen Jungfrau Maria und der heiligen Apostel Petrus und Paulus, die Reliquien der heiligen Märtyrer Luzius, Kallistus und Prosperus. Beim zweiten, welcher in der Gestalt der Epistel ist, zur Ehre der heiligen Anna, des heiligen Erzengels Michaels und des heiligen Antonius von Padua, die Reliquien der heiligen Märtyrer Justus, Fortunata und Ventura; im dritten, der da auf der Seite des Evangeliums ist, zur Ehre des heiligen Joseph, des heiligen Franziskus, des heiligen Sebastian und des heiligen Karl, die Reliquien der heiligen Pia und Ventura und wir haben in der Rosenkranz-Kapelle des Schutzes der seligen Jungfrau eingeschlossen, die da zu Ehren des heiligen Dominikus, die Reliquien der heiligen Jungfrau Katharina von Siena, der heiligen Märtyrer Felicissimus Fortunatus und Deodata. Wir gestehen den einzelnen, an Christus Glaubenden, heute ein Jahr lang und denjenigen, die am Jahrestag der Weihe dieser Art sie besuchen 40 Tage lang, ein wahrer Ablass in der Gestalt der Gewohnheit der Kirche. Wir setzen fest, dass jährlich der Tag der Weihe dieser Art von der Kirche am ersten Sonntag nach dem Fest der heiligen Apostel Petrus und Paulus gefeiert werden muss. Zum Glauben an sie von unserer bischöflichen Residenz der heiligen Kurie, 18. August 1698.

Ulrich, Bischof von Chur Franziskus Meinradius Guntli, Sekretär

 

Nachdem die Kirche eingeäschert worden ist, hab ich die geborgenen heiligen Reliquien zur öffentlichen Verehrung ausgestellt … mit der Erlaubnis (?) Fürstbischof Johannes Antonius von Chur»

(Transkribiert und übersetzt durch PD Urs Grazili, Untervaz)

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Quellen:

  • Hassler, Paul: Zizers 955 – 1955. Zizers. 1955. S. 61ff.
  • Zentralinstitut für Kunstgeschichte: Oswald/Schaefer/Sennhauser: Vorromanische Kirchenbauten. München, 1966, S. 390.
  • Batz, Hans: Die Kirchen und Kapellen des Kantons Graubünden (Band IV). Chur, 2004, S. 142f.
  • Poeschel, Erwin: Chur und der Kreis fünf Dörfer. In: Poeschel, Erwin: Die Kunstdenkmäler des Kantons Graubünden (Band VII). Basel, 1948.
  • Sennhauser, Hans Rudolf: Frühe Kirchen im östlichen Alpengebiet. Von der Spätantike in ottonische Zeit (Band I). München, 2003, S. 204ff.
  • Archiv Pfarramt Zizers.

Die Glocken und Orgel der Kirche St. Peter und Paul

Die vier Glocken im Turm sprechen eine eigene Sprache. Ihre Inschriften lauten:

  1. Glocke:

Sie ist die grösste Glocke und hat einen Durchmesser von 1,49 m und wiegt ca. 1’740 kg. Sie schlägt die Stunde und eine halbe Stunde vor Messbeginn. Sie ist auf den Ton c’ gestimmt. Gegossen wurde sie von Johannes Anton Peccorinus am 13. Juni 1769.

Inschrift: UMBRA PETRIS SANAT *SANANT SUDARIA PAULI* HOS ERGO PLANE ZIZERIANE COLE!

„Der Schatten Petri heilt * die Schweisstücher Pauli heilen * diese also verehre fest, o Zizerser!

Die Apostelgeschichte erzählt, dass sogar der Schatten des hl. Petrus die Kranken heilte und die Schweisstücher des hl. Paulus den Kranken Heilung gebracht haben. So möge der Zizerser diese seine Patrone auch fest verehren. Das also will die grosse Glocke mit ihrem Klang in unserem Herzen bringen. Die Glocke trägt das Bild von Mariä Himmelfahrt.

  1. Glocke:

Die zweitgrösste Glocke hat einen Durchmesser von 1,18 m und wiegt ca. 900 kg. Sie ist auf es’ gestimmt. Gegossen wurde sie auch von Peccorinus, 1770.

Inschrift: CUNCTOS ORE VOCO GABRIELIS AD AVE MARIA* DORMITUM SATIS EST * SURGITO * SOLVE PRECES!

„Mit dem Munde Gabriels rufe ich alle zum AVE MARIA * genug des Schlafes * erhebe dich * verrichte die Gebete!“

Diese Glocke ist also die Marienglocke und erklingt dreimal pro Tag um 06.30 / 11.00 / 19.00 Uhr! So ruft sie uns dreimal zum Gebet Engel des Herrn auf. Sie trägt das Bild „Mariä Verkündigung“ und soll uns die frohe Botschaft in Erinnerung rufen!

  1. Glocke:

Sie hat einen Durchmesser von 98 cm und wiegt ca. 530 kg. Sie ist auf den Ton g’ gestimmt. Auch sie wurde 1770 von Peccorinus gegossen.

Inschrift: AMICUS FIDELIS PROTECTIO FORTIS * PERMANE ILLI FIDELIS!

„Ein treuer Freund ist ein starker Schutz * bleibe ihm treu!“

Im alttestamentlichen Buche Kohelet finden wir diese Worte. Es ist die Fidelis-Glocke, zu Ehren des hl. Bündner Missionars und Märtyrers, des heiligen Fidelis von Sigmaringen, gegossen, mit seinem Bild versehen. Diese Glocke will uns auf die Treue zu unserem grossen Freund, Christus Jesus, hinweisen. Bleiben wir ihm treu!

  1. Glocke:

Die kleinste Glocke hat einen Durchmesser von 75 cm und wiegt ca. 250 kg. Sie erklingt auf einem b’ und wurde auch vom oben genannten Peccorinus gegossen.

Inschrift: VENITE ET CONGREGAMINI AD COENAM MAGNAM DEI!

„Kommt und versammelt euch zum grossen Mahle Gottes!“

Diese Einladung stammt aus dem letzten Buch des Neuen Testamentes, der geheimen Offenbarung des Johannes. Die Sakramentsglocke ist mit dem Bild der Kreuzigung Jesu versehen und will uns zum heiligen Opfermahl des Neuen Bundes einladen!

So läuten die Glocken von St. Peter und Paul bereits seit 250 Jahre, die Peter und Paul-Glocke, die Marien-Glocke, die Fidelis-Glocke und die Sakraments-Glocke. Sie läuten und läuten. Mit ihren Klängen sprechen sie eine wunderschöne und eindrückliche Sprache!

Die katholische Pfarrkirche liegt malerisch mitten im Herzen von Zizers. Durch ihre eindrücklichen Wandmalereien und wunderschönen Innenarchitektur ist sie für Hochzeitsfeiern ebenfalls sehr beliebt.

Eine Kirche ist der Mittelpunkt einer christlichen Gemeinde, wo sie sich trifft, dem Herrgott und dem Mitmenschen auf besondere Weise begegnet. Hier in diesem heiligen Kirchenraume mögen viele wieder Gotteswort entdecken, den Sinn ihres Lebens finden und wieder neue Boten des Heils, der Freude und des Friedens werden.

Geschichte der Orgel

Die Orgel von St. Peter stammt von der Firma Späth aus Rapperswil aus dem Jahre 1969. Sie hat zwei Manuale, 15 Register und Pedal. Die erste Orgel wurde aus Rankweil (Andreas Ziegler) 1792 für 230 Gulden mit acht Registern geliefert. In einem unbekannten Jahr wurde eine zweite Orgel dazugekauft. Beide wurden 1823 vom Mailänder Anton Petrocelli renoviert. Im Jahre 1900 wurden beide Orgeln zugunsten einer neuen ersetzt. Leider fehlen alle Einzelheiten.

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Quellen:

  • Hassler, Paul: Zizers 955 – 1955. Zizers, 1955. S. 101.
  • Hitz, Hans: 300 Jahre Kath. Kirche Zizers, 1996.
  • Batz, Hans: Die Kirchen und Kapellen des Kantons Graubünden (Band IV). Chur, 2004, S. 142f.

Die Altäre und Kapellen

Es folgt eine Beschreibung der Altäre und Kapellen, ausgehend von den Altären und Kapellen, die wir heute in der Kirche St. Peter und Paul vorfinden.


Bild: Stefan M. Bolli 2020.


Bilder: Orlando Hediger, 2013.

Die heutige Taufkapelle ist auch eine Marienkapelle mit Kerzenständer. Sie beinhaltet eine schöne Pieta, ein Glasfenster in der ursprünglichen Ostung der Kirche mit einer Darstellung des Heiligen Geistes und eine Statue vom heiligen Bruder Klaus. Der Taufstein aus rotem Marmor stammt aus dem Jahre 1769.


Bild: Stefan M. Bolli 2020.

Die Seitenkapelle wurde von Baron Heinrich von Salis-Zizers (gest. 1770) und Maria Anna Bessler von Wattingen aus Attinghausen/UR (gest. 1806) gestiftet, beide Stifter fanden ihre letzte Ruhestätte in der Ostkapelle. Sie wurde Rosenkranzkapelle genannt. Das Altarbild zeigt Maria mit dem Jesuskind. Vorne knien der heilige Bruno und die heilige Theresa von Avila.

Über Weihe und eingelassene Reliquien findet sich nichts. Der Altar wurde aber höchstwahrscheinlich der heiligen Maria geweiht.


Bild: Stefan M. Bolli 2020.

Der Seitenaltar links (auf der Evangelienseite) wurde auf den heiligen Josef, die heiligen Franziskus, Sebastian und Karl geweiht. Er beinhaltet die Reliquien der heiligen Felicissimus, Fortunat und Deodata.


Bild: Orlando Hediger, 2013.

Der Hochaltar der Kirche St. Peter und Paul ist zu Ehren der allerseligsten Jungfrau Maria und der heiligen Apostel Petrus und Paulus geweiht. Im Altar wurden Reliquien der heiligen Luzius, Kallistus und Prosper eingelegt. Der heutige Hochaltar ist nach 1767 entstanden. Das Altarbild wurde von Melchior Deschwanden aus Stand 1890 gemalt und zeigt die Aufnahme Mariens im Himmel.


Bild: Stefan M. Bolli 2020.

Der Seitenaltar rechts (auf der Epistelseite) ist heuet dem heiligen Fidelis von Sigmaringen geweiht. Bischof Ulrich VII. konsekrierte den Altar einst zu Ehren der heiligen Anna. In ihm finden sich Reliquien der heiligen Justus, Fortunata und Ventura.

Die Deckenbilder stammen aus dem Jahr 1770 von Johann Anton Schneller.

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Quellen:

  • Poeschel, Erwin: Chur und der Kreis fünf Dörfer. In: Poeschel, Erwin: Die Kunstdenkmäler des Kantons Graubünden (Band VII). Basel, 1948.
  • Batz, Hans: Die Kirchen und Kapellen des Kantons Graubünden (Band IV). Chur, 2004, S. 142ff.

Die Grablegungen rund um die Kirche

Rund um die Kirche (und eines innerhalb der Kirche) finden sich auffällige Grab- und Gedenksteine.

Hier ruhen in Gottes Frieden
Graf Franz Simon v. Salis
geboren in Zizers den 20. Februar 1777,
Landammann der 4 Dörfer, Bundes-
präsident, dann General und Komman-
dant des Garderegiment seines Na-
mens in Frankreich, nachher Gene-
ral und Divsionscommandant in röm-
ischen Diensten, Commandeur des k.k. (königlich kaiserlich)
[Leopoldi] und der eisernen Krone,
der französischen Ehrenlegion,
päbstlicher St. Gregor port torre e spa-
da und sardinischen Mauritzius Orden, des
franz. Ludwigs Ord., Ritter. Gestorben in
Zizers den 23. Oktober[?] 1845. Und seine
Gemahlin
Josepha Gräfin von Salis geborene
von Peterelli
geboren in Savognino[?] den [..] Juli 1780,
gestorben in Zizers den 4. Februar 1850.


Zum frommen Andenken an
Grafen Rudolf von Salis
geboren in Zizers den […]

… Leutnant … Leopolds … russischen Alexander Newski

…Graf … v. Salis … Mai 1812

…Leopold Orden … franz. Ehrenlegion

… 23. März


Gemeinschaftsgrab der Maria Franziska von Salis (1882 – 1976) und Maria Theresia von Salis (1885 –  1977).


D.O.M. (Deo optimo maximo)
Sepulturae
Illustrissimae Familiae
Dominorum Comitum
De Salis

Übersetzt: Dem höchsten Gott (geweiht) Gräber der berühmten Familie der Herren Grafen von Salis.


Lucrezia
Baronin von Puchner
Geborene Gräfin Salis-Zizers
Geboren in Zizers den 24. Januar 1807
Gestorben in Meran den 2. Mai 1887.

R.I.P. (Requiescat in pacem = Sie möge ruhen in Frieden)


Der wohlgeborene Herr
Rudolf von Salis
Ritter des Ordens Sant Jago
Gewester Ambassador in Hispania
Landammann der vier Dörfer
Zweimal Landvogt der Herrschaft
Meienfeld
Obrister Leutenant in
Diensten der Crone in Hispania
Acht Mahl Gesanter
In die Eidgenossenschaft


Rudolfus a Salis
Eques Santi Jacobi Ordinis
ad regina hispaniorum legat

[IAHR.] MDCLXVIII

Übersetzt: Rudolf von Salis, Ritter des Heiligen Jakobus-Orden, zur Königin Spaniens Gesandter

[…] 1668


Hier ruhet
Anton Schneider königlich kaiserlicher
Appellationsrath
geboren zu Weiler am 13. October 1777
gestorben zu Fideris am 16.July 1820.
In dem an Unglück und an Ruhme
reichen Kriegsjahre 1809
Generalcommissaer in Vorarlberg.

Quellen:

  • Poeschel, Erwin: Chur und der Kreis fünf Dörfer. In: Poeschel, Erwin: Die Kunstdenkmäler des Kantons Graubünden (Band VII). Basel, 1948.

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Der Johannes-Stift

Informationen über das Salis-Schloss zum St. Johannes-Stift
können im Buch von Fridolin Gasser nachgelesen werden.

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